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Lebensfreude: Vom Herz auf einem Zettel

Aktualisiert: 14. Aug. 2021

Eine Ausstellung mit Bildern von authentischer Freude


Ist es etwas Spielerisches, worüber eigene Beeinträchtigungen und zum Beispiel körperliche Einschränkungen vergessen werden können? Oder findet sich diese Leichtigkeit überhaupt im Kindsein?

Was, wenn tatsächliche Behinderungen im Spiel sind? Wenn es nicht nur erwachsene, vielleicht imaginierte Sorgen und Ängste sind, die einen von Leichtigkeit und innerer Freiheit abhalten?


Ein Kind im Rollstuhl, eines mit schweren geistigen Beeinträchtigungen, ein anderes, dessen Sinne stark eingeschränkt sind. Die Vielfalt der Beeinträchtigungen und ihrer Kombinationen schien mir schier grenzenlos, als ich 1998 ein Praktikum im Pater-Rupert-Mayer-Zentrum in Regensburg absolvierte. Einer kirchlich finanzierten Bildungseinrichtung, um die körperliche und motorische Entwicklung dieser Kinder zu fördern.


Binnen Tagen lösten sich meine Fragen in Luft auf, und wichen einem Staunen über die authentische Freude der Kinder, mit denen ich arbeiten durfte. Da war sie, diese nicht gewollte, sondern fließende Leichtigkeit im Miteinander der Kinder, die trotz oder vielleicht wegen ihrer zahlreichen Einschränkungen etwas so Liebevolles, Aufmerksames und aufrichtig Hilfsbereites einander zu geben imstande waren.


Diese Leichtigkeit floss nicht aus angestrengten Bemühung, sondern einzig dem Augenblick. In dem sich die Kinder losgelöst und einander warm zugewandt begegneten. Ich durfte Zeugin sein und noch heute, zwanzig Jahre später, ist es mir eine unbedingte Herzensangelegenheit, das Herz auf einem Zettel von einem kleinen Mädchen im Rollstuhl, das sie mir damals zum Abschied gemalt hat, als Erinnerung in Ehren zu halten, dass es der Augenblick ist, der einzig uns leicht machen kann.


Lebensfreude no. 12, Regensburg, 2011 © Dr. Christine Lehr

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